RICHARD-STRAUSS-QUELLENVERZEICHNIS IST ONLINE
Unter großem Interesse der Öffentlichkeit wurde am 20. Oktober im Konzertsaal des Richard-Strauss-Instituts (RSI) in Garmisch-Partenkirchen eine einzigartige Online-Datenbank vorgestellt: das Richard-Strauss-Quellenverzeichnis (RSQV), für jedermann zugänglich auf www.rsi-rsqv.de.

Die RSQV-Datenbank ist das Zwischenergebnis einer zweijährigen intensiven Forschungsarbeit. Dahinter steht ein seit Oktober 2009 am RSI ansässiges, dreijähriges Forschungsprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird. Die Projektmitarbeiter Dr. Claudia Heine und Adrian Kech, M.A., die neben dem Inhalt auch für das Konzept der Datenbank verantwortlich sind, führten die Zuhörer in die Welt dieses Recherchemittels ein, das „neue Maßstäbe in der musikwissenschaftlichen Datenbank-Recherche“ setzen soll, wie der Projektleiter Jürgen May betonte. Programmiert wurde die Datenbank von der IT-Gruppe Geisteswissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU).

Das RSQV ist ein modernes Rechercheinstrument, das höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, und leistet wichtige und aktuelle Basisarbeit für die Forschung zum Komponisten Richard Strauss. Der Interessierte findet in der Datenbank Musikquellen von der ersten Skizze bis zum Erstdruck eines jeden Werks von Richard Strauss und kann sowohl die Quellen als auch die Werke mittels verschiedener Suchkriterien beliebig recherchieren. „Der Inhalt und der Bearbeitungsgrad der Datensätze sind maximal transparent“, erläuterte Kech. Eine besonders hohe Qualität der Datensätze können Heine und Kech vor allem dann garantieren, wenn die Quelle im Original gesichtet wurde. Ziel ist es, im Idealfall bis zum Ende der Projektlaufzeit sämtliche öffentlich zugänglichen Quellen einzusehen. „Denn die Sekundärliteratur liefert leider teilweise nur rudimentäre, ungenaue oder veraltete Angaben“, argumentierte Heine und machte dies an ausgewählten Beispielen deutlich. Die Datenbank stellt sich dem Benutzer also als work-in-progress dar. Die Inhalte werden von nun an sozusagen in Echtzeit aktualisiert, die Zahl der Datensätze wird kontinuierlich steigen.

Das RSQV ist vielseitig vernetzt. Zu den Kooperationspartnerner des Projekts gehört unter anderem die seit Februar 2011 an der LMU etablierte Richard-Strauss-Gesamtausgabe.

Zugang zur Datenbank:
http://www.rsi-rsqv.de

[26. Oktober 2011]